DER MANTEL

Wiederaufnahme im Herbst 2024

Projektdossier

Novelle von Nikolai Gogol
Musik von Alfred Schnittke
Hommage an Marcel Marceau

bisherige Aufführungen

Sonntag, 21. Jänner 2024 um 19 Uhr
Vorprogramm: Präsentation des jungen Pianisten Adil Saberov unter der Leitung von Paul Gulda
1220 Wien, Marshallhof
Schüttaustraße 2, Saal der Musikschule 1220

Donnerstag, 25 Januar 2024 um 19 Uhr
Vorprogramm: De profundis (1978)
Komposition von Sofia Gubaidulina (*1931) für das russische Bajan (Knopf-Akkordeon) gespielt von Bogdan Laketic.
1020 Wien, Fischerhof
Ybbsstraße 15-21, Theatersaal

Eintritt frei

Die Erzählung Der Mantel von Nikolai Gogol ist eine Allegorie auf die russischen Hoffnungen auf ein besseres Leben. Der Mantel macht Akakij zu einem anderen Menschen. Der kleine Beamte wird selbstbewusst, verändert seinen Lebensstil. Doch sein neues Glück dauert nicht länger als 24 Stunden an.

Erzählt ist die Geschichte aus traditionell-auktorialer Perspektive. Der Erzähler tritt sogar in Ich-Form auf, entschuldigt sich für seine Vergesslichkeit und unterbricht sich zuweilen. Er kennt auch die Gedanken und Gefühle der handelnden Personen. Die Geschichte ist in einem lustigen Ton geschrieben. Diesen verdankt sie dem senilen Erzähler, seiner Vergesslichkeit und seinen vielen Abschweifungen, die an Lawrence Sternes Tristram Shandy denken lassen. Die Geschichte geht zwar russisch-schwermütig aus, ist eigentlich mit dem Tod Akakijs beendet. (…) (http://www.leixoletti.de/interpretationen/dermante.htm). In einem phantastischen Nachspiel der Erzählung erwacht jedoch der Protagonist plötzlich zum Leben und geht auf eine surreale Reise durch die zeitlose Dimension der Träume, wo die Grenzen zwischen Realität und Phantasie verschwimmen.

Der Komponist Alfred Schnittke wurde in Engels an der Wolga geboren. Derzeit bekannt als Stützpunkt russischer Langstreckenbomber. Schnittke ist den Mächtigen Russlands immer schon unangenehm, das macht ihn zum Komponisten der Stunde. Und Gogol mit seinen Charakterstudien auf der Fährte von Poshlost, jenem giftigen Gemisch aus gesellschaftlichem Opportunismus, Ambition, schlechten Geschmacks und Lebenslüge, von Nabokov in den USA humorvoll als Posh (Cockney für Reichtum) und Lust übersetzt, irgendwo zwischen Märchen und Comedia dell’ Arte verortet, fühlt man sich von diesem Akaky Akakievich Bashmachkin auf der Jagd nach Mänteln derzeit tagtäglich verfolgt. Die Umstände machen einen sprachlos. Darum Gebärde. Darum Pantomime. Darum Musik.

Idee, Initiative und Projektorganisation
Matthias Adensamer

Künstlerisches Konzept, Filme und Regie
Gilles Mussard

Interpretinnen
Performance: Gilles Mussard
Akkordeon: Bogdan Laketic
Klavier: Paul Gulda
Souffleur en chef: Matthias Adensamer

Videotechnik und finales Design
Claudia Virginia Dimoiu

Fotografie und Grafik 
Bele Marx

Grafik des Plakats
Richard Schütz

Wir möchten darauf hinweisen, dass während der Veranstaltung eine livestream – Übertragung stattfinden kann, daher können Besucherinnen und Besucher momentweise bildlich erfasst werden.

Am 25.1. werden Bild- und Tonaufnahmen angefertigt. Gäste sind damit einverstanden, dass diese Aufnahmen örtlich und zeitlich unbegrenzt (in Medien) verwendet werden können.

ARBEITER.INNEN.KONZERTE
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