festgenagelt
im Rahmen des Projekts Métamorphose
Transposition und künstlerische Interpretation von Forschungsarbeiten in Kooperation mit
C2RMF Centre de Recherche et de Restauration des Musées de France, Palais du Louvre und
CNRS, Conseil National de Recherche Scientifique
Das Projekt Métamorphose ist ein von den zwei französischen Institutionen – C2RMF, Centre de Recherche et de Restauration des Musées de France, Palais du Louvre und CNRS, Conseil National de Recherche Scientifique – angeregtes Forschungsprojekt, das sich zum Ziel gesetzt hat, Forschungsbereiche der Wissenschaft und Technik im kulturellen Kontext aufzuwerten, und die mittels neuer Technologien erworbene Kenntnis über das in Museen aufbewahrte wissenschaftliche und kulturelle Erbe zu verbreiten.
Im musealen Bereich wird mit verschiedenen Technologien gearbeitet, um einerseits den Erhaltungszustand von Exponaten zu bewahren oder zu verbessern, andererseits dienen sie als zusätzliches Hilfswerkzeug für die Kunstgeschichtsforschung und Kunstrezeption.
Die Techniken der Bildanalyse und -verarbeitung ermöglichen es, komplizierte Unterscheidungen zu treffen, die das freie Auge nicht erkennen kann (Farbnuancen, Farbmischungen, Veränderung der Farbe mit der Lichtquelle). Das digitale Bild vermag Faksimile zu reproduzieren, die nahe an das Original herankommen, indem man versucht, den Einfluss der jeweiligen zeitgemäßen Lichtart auf die Farbe zu präzisieren.
Diese verschiedenen technischen Annäherungen verbinden Wissenschaft mit Kunst. Und gerade hier setzen Bele Marx & Gilles Mussard mit ihrer neuen Arbeit, der ersten Serie eines Forschungsprojekts mit Röntgenaufnahmen von Skulpturen aus französischen Museen an. Das Team arbeitet mit seiner entwickelten Technologie Photoglas, die es ermöglicht fotografische Bildwerke körperhaft darzustellen.
Für den Betrachter bieten Röntgenaufnahmen ein neues und zugleich unbekanntes Bild eines Kunstwerks. Neue Techniken geben Auskunft über das Innenleben einer Skulptur, lassen auf unterschiedliche Arbeitsschritte schließen, geben oftmals Hilfestellung bei Datierungsversuchen oder lassen Rückschlüsse auf die Autorenschaft zu.
Bele Marx & Gilles Mussard gehen einen Schritt weiter und nutzen die Forschung, um sie mit ihrer eigenen künstlerischen Arbeit zu verbinden. Beim Durchleuchten des Objekts ist die ursprüngliche Lesbarkeit und Zuordenbarkeit in einem zeitlichen, historischen oder sozialen Kontext in den Hintergrund getreten. Die Verfremdung des Maßstabs und die Vergrößerung von Details in hoher Auflösung macht eine andere Interpretation sichtbar und zeigt in einem neugeschaffenem Ambiente virtuelle Realität.
Ausstellungen festgenagelt
2004, Düsseldorf, Deutschland
Projektpartner:
Sonderausstellung Glass Technology Live und Institut für Baukonstruktion der Universität Stuttgart
2005, Münster, Deutschland
Projektpartner:
SFT Architekturcongress 2005, Lutz Gock sowie CongressCentrum der Halle Münsterland
2012, Salzburg, Österreich
Galerie im Traklhaus, im Rahmen der Ausstellung Kunstankäufe des Landes Salzburg 2010–2012
Weitere Kooperationen und Ausstellungen mit
den nationalen Forschungszentren Frankreich (C2RMF, Louvre und CNRS)
und/oder Kanada (CNRC)
2003/2004, Georges de la Tour
Musée Toulouse-Lautrec, Albi, Frankreich
2005–2007, Mona Lisa
im Rahmen der Ausstellung
Art et Science, informatique et numérique au musée
Musée des Sciences Laval, Laval, Frankreich
2007/2008, Mona Lisa
im Rahmen der Ausstellung
Le Louvre à Quebec
Musée National des Beaux Arts, Quebec, Kanada