Nobelpreis und Universität Wien–Gruppenbild mit Fragezeichen
Der Nobelpreis ist die weltweit angesehenste wissenschaftliche Auszeichnung. Bisher standen neun Nobelpreisträger in Beziehung zur Universität Wien und verbrachten hier einen Teil ihrer wissenschaftlichen Laufbahn: Robert Bárány, Julius Wagner-Jauregg, Hans Fischer, Karl Landsteiner, Erwin Schrödinger, Viktor Franz Hess, Otto Loewi, Konrad Lorenz und Friedrich August von Hayek.
Angaben zu ihrer Verbindung mit der Universität Wien und weitere Informationen zu Leben und Werk der Nobelpreisträger – u.a. auch zur Diskussion ihrer Involvierung in den Nationalsozialismus oder aber ihre Vertreibung durch den Nationalsozialismus – finden Sie hier.

DIE STELE MIT DEM FRAGEZEICHEN
… bildet das Zentrum der Installation. Sie ist Platzhalterin für alle WissenschafterInnen, deren Forschungen an der Universität Wien durch Antisemitismus, Nationalsozialismus und Vertreibung jäh unterbrochen wurden.
… verweist auf den fragwürdigen Umgang der Universität Wien mit den vertriebenen ForscherInnen. Einerseits wurde wenig unternommen, um die Vertriebenen nach 1945 wieder für die Universität zurückzugewinnen, andererseits wurden Vertriebene nach ihrer Auszeichnung mit dem Nobelpreis für Österreich vereinnahmt.
… steht für diese Leerstelle, die bis in die Gegenwart reicht und bleibt.
… verweist mit dem Titel „Nobelpreis und Universität Wien – Gruppenbild mit Fragezeichen“ auf fehlende Frauen.
… fragt nach dem Warum und blickt in die Zukunft. Wird es in Zukunft vor dem Hintergrund des noch immer nicht vollständig überwundenen Aderlasses einen/eine weitere/n Nobelpreisträger/ Nobelpreisträgerin geben? Und wird die Universität Wien in Zukunft immer stark genug sein, einen derartigen Umgang mit Menschen, aber auch mit Lehr- und Forschungsfreiheit hintanzuhalten und damit weitere NobelpreisträgerInnen ermöglichen?
Die Gesamtinszenierung – inklusive einer sachlichen Aufarbeitung der Vergangenheit – kann mit dem bildlichen Vergegenwärtigen von außerordentlichen wissenschaftlichen Leistungen als Motivation für die Zukunft und ihre Möglichkeiten gesehen werden.
*derzeit wird anlässlich der Verleihung des Nobelpreises an Emanuelle Charpentier (2020) und Anton Zeilinger (2022) an der Erweiterung der Skulptur gearbeitet.

Künstlerisches Konzept und technische Umsetzung, Infografik, Fotografie, Fotodokumentation:
Bele Marx & Gilles Mussard
Produktion:
Atelier Photoglas
Auftrag im Rahmen des Projekts:
Neugestaltung der Hauptaula, Seitenaulen und des Hoftraktes der Universität Wien, Österreich
Architektur:
BAUMEISTERARCHITEKTEN, Arch. Roger Baumeister
Wissenschaftliche Beratung:
Institut für Zeitgeschichte, Universität Wien, Friedrich Stadler und Herbert Posch
AutorInnen der Kurzbiografien der Nobelpreisträger:
Katharina Kniefacz, Sonia Horn
Informationen zu Leben und Werk der Nobelpreisträger –
u.a. auch zur Diskussion ihrer Involvierung in den Nationalsozialismus
oder aber ihre Vertreibung durch den Nationalsozialismus – finden Sie hier
Planung und Realisierung: 2003–2006
Auftraggeberin:
Universität Wien, Bundesimmobiliengesellschaft (BIG)
Ort:
Aula, Hauptgebäude der Universität Wien, Universitätsring 1, 1010 Wien, Österreich
www.univie.ac.at
Bildrechte:
Imagno, brandstätter images (für K. Landsteiner, E. Schrödinger, V. F. Hess, O. Loewi)
ÖNB, Österreichische Nationalbibliothek (für R. Bárány, J. Wagner-Jauregg, F. A. von Hayek)
Universität Wien (für K. Lorenz, H. Fischer)
Statik: Gmeiner Haferl Zivilingenieure zt GmbH
Glas-Technik: Photoglas
Glasqualität: Schott Austria GmbH
Metallkonstruktion: Breit Hafner OEG
Beleuchtung: Erco Leuchten GmbH
Eröffnung: 29. Juni 2006
© für Fotografie, sofern nicht anders gekennzeichnet:
Bele Marx & Gilles Mussard
*derzeit wird anlässlich der Verleihung des Nobelpreises an Emanuelle Charpentier (2020) und Anton Zeilinger (2022) an der Erweiterung der Skulptur gearbeitet
www.belegilles.com

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